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Meraki Yoga

Bücherbewertung Juni



Diesen Monat waren alle Bücher etwas zäh zu lesen, deshalb bin ich nicht so schnell vorwärts gekommen, dass ich wieder ein Extra-Buch hätte lesen können wie im letzten Monat. Trotzdem habe ich es ganz knapp geschafft, alle drei Bücher zu lesen, mit dem letzten bin ich heute fertig geworden und berichte dir hier gerne, wie mir alle drei Bücher gefallen haben:



Fester Einband, 720 Seiten, Bücherbrokifund


Eins vorneweg: hierbei handelt es sich um ein ganz schräges Buch, das sich irgendwie nicht richtig bewerten lässt. Ich versuche es trotzdem: Das Buch ist in drei Teile gegliedert, im ersten Teil treffen wir auf den wohlhabenden Andrew, der sich in eine arme Prostituierte verliebt, die aber von Jack the Ripper grausam ermordet wird. Andrew will dann in die Vergangenheit reisen, um dies ungeschehen zu machen. Sein Cousin und der Schriftsteller H.G. Wells helfen ihm dabei, wobei es sich nur ein gestelltes Szenario handelt, was Andrew aber nie erfährt. Er wird mit der Antwort abgespeist, dass sich durch sein Eingreifen ein Parallel-Universum abgespaltet hat, in welchem er glücklich mit seiner Geliebt lebt. Somit wird schon mal klar, dass Zeitreisen nicht möglich sind und die Beschreibung des Buches irreführend ist.

Im zweiten Teil erleben wir die Geschichte von Tom, der in einem Theater, das den Bewohnern von London als reale Zukunftsreise verkauft wird, die Rolle des Helden Derek Shackleton spielt, der sich aus Versehen einer Besucherin zu erkennen gibt, die sich daraufhin in ihn verliebt. Er nutzt dies aus, tischt ihr eine haarsträubende Geschichte auf, in der er aus der Zukunft extra in ihre Zeit reist, weil er sich auch in sie verliebt hat, sie aber keine gemeinsame Zukunft, sondern nur eine leidenschaftliche Nacht zusammen haben werden.

Im dritten Teil verweben sich dann alle Geschichten, nachdem drei rätselhafte Mordfälle darauf hinweisen, dass die Opfer mit einer Waffe aus der Zukunft getötet worden sind. Der Inspektor Garrett von Scotland Yard hat schnell einen Verdächtigen: Hauptmann Derek Shackleton aus der Zukunft mit seinem futuristischen Gewehr. Der Schriftsteller H.G. Wells wird hinzugezogen, da sich an der Wand hinter einem der Toten ein Satz aus seinem Buch befindet, der findet aber schnell heraus, dass der Mörder ein anderer sein muss und trifft dann tatsächlich auf einen echten Zeitreisenden, der sich als Gauner herausstellt, der die drei Schriftsteller Wells, Stoker und James umbringen will, damit er deren unveröffentlichte Manuskripte stehlen kann. Als er Wells erschiessen will, springt dieser plötzlich intuitiv durch die Zeit und wird somit zum ersten Zeitreisenden überhaupt.

Die ganze Zukunftsreisegeschichte inklusive dem Grossvaterparadoxon ist schon kompliziert genug, aber der Schriftsteller erschwert die ganze Geschichte noch dadurch, dass er sich in überdramatischen und verschwurbelten Beschreibung von jeglichen Gemütsverfassungen auslässt, was mich beim Lesen dazu gebracht hat, etliche Absätze zu überspringen, bis wieder einmal etwas interessantes geschehen ist.

Mein Fazit: grundsätzlich eine originelle Idee, aber der Erzählstil des Autor gefällt mir überhaupt nicht. Ausserdem hat es mich geärgert, dass es in der Beschreibung so dargestellt wurde, dass es sich tatsächlich um echte Zeitreisen handelt, im Buch wird dann aber alles zweimal als Betrug entlarvt, bevor dann Zeitreisen doch wieder möglich sind...? Die beiden Folgeromane werde ich wohl auslassen...


Meine Bewertung: 3/5 Sterne




Fester Einband, 320 Seiten, Bücherbrokifund


Die Seiten dieses Buches sind dich und die Schrift gross, so sind die 320 Seiten schnell gelesen. Was zuerst wie ein Jugendroman anmutet, wird schnell zu einem Horror-Krimi-Thriller. Nach der anfänglichen Küstenromantik werden in mir schon erste ablehnende Gefühle geweckt, nachdem die Cravenmoore Residenz der Spielwarenfabrikanten Lazarus voller mechanischer Geschöpfe beschrieben wird. Turknäufe mit Augen, die zwinkern, wenn sie gedreht werden, mechanische Diener, die Gäste begrüssen, da schauderts mich unwillkürlich und ich ahne, dass hier Maschinen einen Eigenleben entwickeln. Aber es droht nicht die Revolution der Maschinen, sondern ein böser Schatten, die Seele von Lazarus, die er im Gegenzug für Reichtum und die Erfüllung seiner Wünsche einem Fremden verkauft hat und der jeden angreift, für den Lazarus Gefühle entwickelt. Sein erstes Opfer war Lazarus Frau und nun tritt seine neue Haushälterin Simone Sauvelle mit ihren zwei Kindern in sein Leben. Als allmählich zarte Gefühle entstehen, wird der Schatten entfesselt und Hannah, die junge Köchin, wird sein erstes Opfer. Danach bedroht der Schatten Irene, die Tochter von Simone und deren Freund Ismael. Die beiden entkommen jedoch knapp dem Tod, danach schnappt sich der Schatten Simone. Bevor der Schatten allerdings sein Werk vollenden kann, nimmt sich Lazarus das Leben, um die Familie Sauvelle zu retten, der Schatten wird zerstört und der Schrecken hat ein Ende.


Das Buch war kurzweilig, allerdings haben mir in der Geschichte etliche Details gefehlt und meiner Meinung nach wurde die Geschichte einfach schnell schnell erzählt. Da hätte man viel mehr daraus machen können. Zum Glück war die Geschichte nicht so gruslig, wie ich es zuerst befürchtet habe, da bin ich nämlich gar kein Fan davon.


Meine Bewertung: 3/5 Sterne




Fester Einband, 560 Seiten, Bücherbrokifund


Das Buch fängt mit der Geschichte der kleinen Helen an, deren Eltern sich scheiden liessen und deren Mutter den Kummer deshalb im Alkohol ertränkt und Helen vernachlässigt. Sie verschläft sogar den ersten Kindergartentag von Helen, das Mädchen muss sich alleine für den Kindergarten fertig machen und nimmt in ihrer Not eine Zwiebel als Znüni mit.

Als der Vater von Helen das Sorgerecht beantragt und eine Sozialarbeiterin bei seiner Ex vorbeischickt, wechselt die Geschichte zu Elaine.

Elaine ist Helen als Erwachsene, nur dass diese nach einem Unfall ihr Gedächtnis praktisch komplett verloren hat. Nach und nach findet sie heraus, dass sie mit ihrem Kindergartenfreund Frank verheiratet ist und zwei Kinder hat, nur dass sie anscheinend ihre Familie verlassen hat. Gerade als sie wichtige Erinnerungen wieder ausgräbt, wechselt die Geschichte erneut und zwar zu Luna.

Luna ist die Haushälterin von Santiago und Gio sowie die Nanny von Sofia. Die drei kenne ich doch? Genau! Aus Milena Mosers letztem Buch, das ich gelesen habe, Land der Söhne, in dem sich Papa Gio mit Tochter Sofia auf eine Reise in die Vergangenheit begibt.

Luna ist aber ebenfalls Helen, nur dass diese Variante eine andere Vergangenheit hat als Elaine.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart, den zwei erwachsenen Versionen von Helen und der Vergangenheit. Der Punkt, an dem sich die Geschichte aufteilt, ist der Moment, als die Sozialarbeiterin bei Helen zu Hause zu Besuch ist. In der einen Version kommt sie zum Vater, wohnt mit dessen zweiter Frau und den beiden Halbschwestern zusammen. Als der Vater als Auslandskorrespondent nach San Francisco geschickt wird und seine Frau und die beiden kleinen Mädchen in der Schweiz zurücklässt, geht Helen/Elaine mit. Sie lässt Frank, ihren Freund, zurück, verabschiedet sich von ihn und kommt später zurück, die beiden heiraten und bekommen Kinder. Dies führt zu der Elaine im Krankenhaus in Zürich mit Gedächtnislücken.

In der anderen Version bleibt Helen bei ihrer Mutter, reist nach dem Schulabschluss aber ebenfalls, einfach alleine und als Luna, nach San Francisco, um eine Stelle als Au Pair anzunehmen. Sie sagt Frank nichts von ihrer Reise und verabschiedet sich auch nicht, Frank heiratet jemand anderes und Luna arbeitet unter anderem als Betreuerin für sterbende Menschen auf der Aids-Station, später als Nanny dann für Sofia.

Am Ende wird angedeutet, dass Elaine zurück zu Ihrer Familie geht und Luna sich nach der dritten Krebsdiagnose entschliesst, ihr Leben zu beenden. Mehr erfährt man auch hier nicht und der Ausgang der Geschichte wird wie im letzten Buch der Fantasie des Lesers überlassen. Aber wer weiss? Vielleicht treffen wir die Figuren in einem anderen Buch von Milena Moser wieder?


Meine Bewertung: 4/5 Sterne



Hast du eines dieser Bücher auch bereits gelesen? Wenn ja, schreib mir doch in die Kommentare, wie sie dir gefallen haben!

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