Heute folgt der nächste Post zum zweiten Glied des Yogapfades: Niyama, der Umgang mit sich selbst. Niyama gehört wie Yama zu den geistigen Regeln, sie sind moralische und ethische Verhaltensregeln für einen bewussten Umgang mit sich selber und seiner Umwelt. Niyama lässt sich, genau wie Yama, in 5 Aspekte aufgeteilt:
Sauca – Reinheit
Santosha – Zufriedenheit
Tapas – Hitze, Anstrengung, Disziplin
Svadhyaya – Selbststudium (Selbsterforschung, Studium der Schriften)
Ishvarapranidhana – Hingabe an den Herrn oder die Schöpfung
1. Sauca - Reinheit
Mit Reinheit ist hier nicht nur die körperliche Reinheit gemeint, welche zweifelsohne ebenfalls sehr wichtig ist, sondern auch die innerliche. Reinheit bedeutet, den Körper sauber zu halten, ihn zu pflegen, zu nähren und gesund zu halten. Du solltest Nahrung zu dir nehmen, die deinem Körper dient, ihn gesund hält, satt macht und ihm Energie gibt. Durch körperliche Betätigung hälst du deinen Köper fit, durch Atemübungen wird dein Blut mit Sauerstoff versorgt und gereinigt. Durch Achtsamkeit und Meditation wird dein Geist gereinigt und von störenden Gedanken befreit.
2. Santosha - Zufriedenheit
Zufriedenheit bedeutet, im Hier und Jetzt glücklich zu sein. Wir tendieren zu dem Gedanken, dass wir glücklich sein werden, sobald wir dieses und jenes erreicht haben oder besitzen, dabei ist das ein Trugschluss. So lange wir nicht lernen, im Hier und Jetzt glücklich und zufrieden mit dem zu sein, was wir haben, werden wir auch nie glücklich werden, wenn wir die Dinge gekauft haben oder die Beförderung erhalten haben, die wir uns wünschen. Wir werden sofort die Dinge, wie wir jetzt erreicht haben, durch neue ersetzten, sobald das kurzweilige Glücksgefühl abgeklungen ist. Deshalb ist es so wichtig, mit sich selbst und dem, was man hat, glücklich zu sein. alles andere ist nur ein Bonus.
3. Tapas - Hitze, Anstzrengung, Disziplin
Tapas bedeutet erhitzen. Damit ist gemeint, dass Hitze im Körper geschürt werden soll, damit Schlacken, Giftstoffe und Altlasten verbrannt werden. Durch Bewegung wie das Üben der Asanas wird das Feuer im Körper entfacht, dasselbe kann mit gewissen Atemübungen erreicht werden oder durch den Verzehr von scharfen Speisen.
4. Svadhyaya - Selbststudium (Selbsterforschung, Studium der Schriften)
Durch Selbstreflexion kannst du dich besser verstehen und kennen lernen. Wenn du dich dabei beobachtest, wie du in gewissen Situationen reagierst und dich selbst kritisch hinterfragst, lernst du deine Verhaltensmuster kennen und kannst sie in gewisse Bahnen lenken. Überprüfe, wieso du so fühlst oder reagierst, ob sich dahinter vielleicht eine bestimmte Angst verbirgt oder dir dein Unterbewusstsein vielleicht etwas sagen will. Um sich selbst zu verbessern, ist es aber auch wichtig, sich nicht nur immer um sich selbst zu drehen, sondern auch heilige Schriften zur Hilfe zu nehmen wie zum Beispiel die Bibel, das Yoga-Sutra, die Upanishaden oder die Bhagavad-Gita.
5. Ishvarapranidhana - Hingabe an den Herrn oder die Schöpfung
Hingabe an den Herrn oder die Schöpfung bedeutet auch Gottvertrauen, zu wissen, dass du dein Bestes getan hast und dass du den Rest getrost einer höheren Macht überlassen kannst. Es kommt alles so wie es kommen muss und immer zu deinem Besten.
Weiter geht es mit dem nächsten eingehenden Post zu den Asanas am nächsten Dienstag. Wenn du mich nun weiter auf der Reise des achtgliedrigen Yogapfades begleiten möchtest, schau doch nächste Woche weider hier vorbei!
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