Kennst du die neuste Werbung des Kanton Graubündens? Ich habe die Werbung im Zug und am Bahnhof in Winterthur entdeckt. Zuerst fand ich sie lustig, genauso wie die Werbespots mit Gian und Giachen, doch dann habe ich mich gefragt, ob Pachific wirklich dasselbe bedeutet wie Namasté und habe beschlossen, ein bisschen zu recherchieren und einen Blogpost daraus zu machen.
Für alle Büdner ist klar, was Pachific bedeutet, für alle Nicht-Bündner wie mich vermutlich eher weniger. Deshalb erkläre ich dir gerne, worauf ich bei meinen Recherchen gestossen bin:
Laut der Homepage von MySwitzerland ist Pachific die Büdner Art, das Leben zu entschleunigen und zu geniessen. Eine Lebenseinstellung sozusagen., nicht unbedingt, Stress zu vermeiden, sondern eher gelassen zu bleiben, wenn's mal stressig wird. Das Wort kommt aus dem Rätoromanischen und kann auf verschiedene Arten geschrieben werden: patgific, pacific, pachific und patschific. Ich habe mich für die Schreibweise vom Plakat oben entschieden.
Hektik, Termindruck, Stress etc. plagen vermutlich jede Schweizerin, jeden Schweizer, ausser die Bündner. In Graubünden leben die Menschen ein bisschen langsamer, entspannter und nehmen nicht alles immer so ernst.
Wenn man nur schon Bilder von Graubünden anschaut, zum Beispiel von Val Surses oder Flims, entspannt man sich automatisch, da kann man sich schon vorstellen, wie entspannend erst ein Aufenthalt dort sein muss.
Bei Pachific geht es auch darum, sich in der Natur zu entspannen, nicht unbedingt nur faul zu sein, sondern auch zu wandern, Ski oder Mountainbike zu fahren, entspannt mit der rätischen Bahn das Landwasserviadukt auf der Albulalinie zu überqueren, gut zu essen, etc. Die Top 12 Erlebnisse, um pachific zu werden, findest du hier, ein Erlebnis für jeden Monat.
Du hast nun also einen Eindruck erhalten, was pachific bedeutet, wie sieht es aber nun mit Namasté aus?
Wenn du schon mal in einer Yogastunde warst, kennst du vermutlich den Gruss "Namasté", den die Yogalehrerin oder der Yogalehrer mit aneinander gelegten Händen ausspricht. Namasté bedeutet wortwörtlich "Ich verbeuge mich vor dir", im übertragenen Sinne bedeutet es aber auch "Ich sehe dich", "Ich drücke meinen Respekt dir gegenüber aus", "Ich begegne dir mit Dankbarkeit". Mahatma Ghandi erklärte Namasté so: “Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum wohnt. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.”.
Anhand dieser Erklärung siehst du aber vermutlich noch keinen Zusammenhang zwischen Pachific und Namasté, richtig?
Da ich die Bedeutung von Namasté kannte, hat mich die eingangs erwähnte Werbung wie schon geschrieben, amüsiert, aber auch ein bisschen verwundert. Ein indischer Gruss ist doch wohl nicht dasselbe wie das Bündner Lebensgefühl, oder?
Ich habe es mir dann aber so erklärt: Ich schliesse meine Yogastunden nach der Schlussentspannung immer mit Namasté und einer Verbeugung vor meinen TeilnehmerInnen ab. Also nachdem sich alle eine Stunde lang nur sich selbst gewidmet haben und im Idealfall nach der Schlussentspannung völlig entschleunigt und entspannt und somit pachific sind.
Und da hätten wir den Zusammenhang. Vielleicht sollte ich meine Yogastunden in Zukunft mit Pachific abschliessen? ;-)
In diesem Sinne; Namasté! Oder für die Büdner: Pachific!
PS: möchtest du auch mit Hilfe von Yoga ein bisschen Pachific werden? Dann schreib mir doch einfach, in meiner Online Yogastunde am Montag von 19:00 Uhr - 20:00 Uhr hat es noch Plätze frei!
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