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Meraki Yoga

Der Vagus Nerv (unser Selbstheilungsnerv)



Kürzlich habe ich eine Yogastunde zum Thema Vagus Nerv durchgeführt und seither folgt mir dieses Thema überall. Online in den sozialen Medien taucht Werbung auf für Kurse, die mit dem Vagus Nerv arbeiten, Bekannte erzählen mir von Büchern, die sie zu diesem Thema lesen, etc.


Deshalb dachte ich mir, dass dies evt. ein Wink ist, mich ein bisschen vertiefter mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Ich habe mich für einen dieser beworbenen Kurse angemeldet und schreibe nun diesen Blogpost, um dir das Thema auch ein bisschen näher zu bringen.


Aber zuerst: Was ist der Vagus Nerv überhaupt? Der Vagus Nerv ist der grösste Nerv in unserem Körper und entspringt direkt dem Hirnstamm. Er verläuft durch den Hals, das Herz, das Zwerchfell, über den Magen zu den Nieren, der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase und endet in den Geschlechtsorganen. Er beeinflusst somit unsere psychische Gesundheit, das Immunsystem, die Verdauung und das Herz-Kreislauf-System.


Er wird stimuliert durch Atemübungen, sanfte Bewegungen, Meditation, singen und lachen. Die Kombination von Atemtechniken, Meditation und sanftem Yoga ist der perfekte Weg, den Vagus Nerv anzuregen. Er ist übrigens auch zuständig für den Parasympathikus, den Teil unseres Nervensystems, das für die Erholung zuständig ist. Bei einem niedrigeren vagalen Tonus können Symptome auftreten wie z.B. Entzündungen, ein schwaches Immunsystem, Angstzustände, erhöhte Krankheitsanfälligkeit, Erschöpfung, Brain Fog, Depressionen, Antriebslosigkeit, Schwindel, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und viele mehr.


Da wir heutzutage oft gestresst sind und dauernd unter Strom stehen, sinkt der vagale Tonus und wir können uns nicht mehr richtig erholen. Bewusste Pausen und entsprechende Übungen können dir aber dabei helfen, den vagalen Tonus wieder zu erhöhen. Die wichtigsten Möglichkeiten zur Stimulation des Vagus Nervs liste ich dir gerne hier auf:


  1. Meditation

    Meditation ist sicherlich nicht für jeden geeignet, wenn es dich mehr stresst, wenn du daran denkst, zu meditieren, bringt es nicht den gewünschten Effekt. Wenn du dich aber darauf einlassen kannst, ist es ein wunderbarer Weg, dich zu entspannen und dein Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen und somit den vagalen Tonus zu erhöhen. Du musst nicht eine halbe Stunde oder länger meditieren. Wenn du nicht so viel Zeit zur Verfügung hast, probiere es mit einer geführten 5 Minuten Meditation, wenn du ein bisschen länger Zeit hast, kannst du eine Yoga Nidra Meditation aussuchen. Entweder suchst du danach bei YouTube oder Insight Timer oder du schaust hier vorbei und suchst dir eine meiner Meditationen aus.


  2. Atemübungen

    Wenn Meditation nichts für dich ist, kannst du dich auch an Atemübungen versuchen. Achte dabei darauf, dass die Ausatmung länger ist als die Einatmung. Du kannst dich auch an der Ujjayi Atmung versuchen, hierbei versucht du bei der Ausatmung mit offenem Mund einen Spiegel oder eine Scheibe anzuhauchen, so dass ein Haaa Geräusch in entsteht. Eine Videoanleitung von Yoga Easy findest du hier.


  3. Orientierung im Raum

    Setz dich hin und schau in eine Ecke des Raumes. Folge mit dem Blick der Linie vom Boden zur Decke oder umgekehrt. Folge mit dem Blick der Decke oder dem Boden entlang zur nächsten Ecke des Raumes. nimm dabei die Geräusche und Gerüche um dich herum wahr. Wiederhole dies für zwei bis drei Minuten täglich, wenn möglich mehrere Male pro Tag. Dies ist eine super Übung, wenn du sehr gestresst bist oder den Anflug einer Panikattacke verspürst. Dein Geist konzentriert sich automatisch auf das hier und jetzt und durch das Umherschauen machst du deinem Unterbewusstsein klar, dass keine Gefahr droht.


  4. Bewusstes Kauen

    Nimm dir Zeit, deine Mahlzeit zu geniessen und kaue bewusst. Dies macht deinem Körper wiederum klar, dass du nicht im Stress bist und keine Gefahr droht, er sich also entspannen kann. Es hilft auch dabei, das Gedankenkarussell zu stoppen, wenn du dich bewusst auf deine Mahlzeit konzentrierst. Wenn du zu Panikattacken neigst, ist eine weiter Möglichkeit, Kaugummi zu kauen, um der Attacke entgegenzuwirken.

    Bewusstes Kauen verhindert nicht nur, dass du dich überisst, weil dein Magen nicht realisiert, dass er schon voll ist, bevor du die Mahlzeit beendet hast, es fördert auch die Verdauung. Eine gut funktionierende Verdauung wiederum ist wichtig für deine psychische Gesundheit und dein Immunsystem, da 90% des Hormons Serotonin (das Glückshormon) und 70% deines Immunsystems in deinen Verdauungsorganen produziert wird.


    Dies sind vier einfache und unkomplizierte Wege, um deinen Vagus Nerv zu stimulieren. Sollte ich im Zuge meiner Recherchen für mich selber auf weitere Wege oder Übungen stossen, berichte ich dir natürlich gerne in einem zweiten Teil darüber :-)



Hast du ein spannendes Buch oder einen Artikel zum Thema gelesen oder eigene Erfahrungen damit gemacht? Dann schreib es mir doch gerne in die Kommentare :-)

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